Reformierte - Evangelische Kirche

In der Geschichte von Hévíz hatten weder die reformierte noch die evangelische Gemeinde über lange Zeit eine eigene Kirche. Die Gottesdienste wurden ab den 1920er Jahren an verschiedenen provisorischen Orten abgehalten – in Privathäusern, im Kulturraum des Heilbadkrankenhauses oder in einem kleineren Saal des lokalen Kinos. Obwohl bereits 1938 ein Kirchenentwurf nach den Plänen des Architekten Bálint Szeghalmi vorlag, scheiterte die Umsetzung damals aufgrund des Krieges und der Inflation.

Erst Jahrzehnte später, 1994, gab es Fortschritte, als der Stadtrat ein Grundstück für die beiden Konfessionen spendete. Mit der Modernisierung der alten Pläne wurde der Architekt Mihály Zób beauftragt. Der Bau wurde durch eine breite Zusammenarbeit realisiert: Die lokale Verwaltung und mehrere ausländische Partnergemeinden unterstützten die Arbeiten. Die Kirche wurde innerhalb von drei Jahren fertiggestellt und 1998 feierlich von Dr. Béla Harmati, dem evangelischen Bischof, und Dr. Mihály Márkus, dem reformierten Bischof, eingeweiht.

Die Fassade aus rotem Stein und die Marmordekorationen erinnern an die Welt der reformierten Kirchenarchitektur in Siebenbürgen. Ein Schmuckstück des Innenraums ist die sorgfältig ausgeführte Holzarbeit sowie der Flügelaltar, der von der Künstlerin Rózsa Polgár, Trägerin des Kossuth- und Munkácsy-Preises, geschaffen wurde.

Die Glocke im Turm befindet sich unter einem offenen Bogen und wurde von Károly Borsos und seiner Familie der Kirche geschenkt. Die Orgel wurde 2004 von Miklós Albert, einem Orgelbauer aus Győr, gefertigt. Das Gebäude dient bis heute gemeinsam der ungarischen reformierten und der deutschen evangelischen Gemeinde als Ort des Glaubenslebens.