Römisches Ruinengarten
In Egregy, einem Stadtteil von Hévíz, wurde einer der bedeutendsten römischen Funde der Balaton-Region entdeckt: eine um 100 n. Chr. erbaute, fast 1000 m² große Steinvilla, die mit ihrer Säulenveranda und ihren Badebecken die fortschrittliche Badekultur der Epoche widerspiegelt. Die Villa und ihre Umgebung waren über Jahrhunderte hinweg bewohnt und blieben nach mehreren Umbauten bis zum frühen 5. Jahrhundert erhalten. Bei den Ausgrabungen wurden auch ein Mithras-Heiligtum, Wirtschaftsgebäude und frühe Münzen gefunden – all dies deutet darauf hin, dass die Römer sich nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus spirituellen und heilenden Gründen in der Nähe des Wundersees niederließen.
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Weitere Informationen
Die in Egregy, einem Stadtteil von Hévíz, freigelegte römische Villa ist eines der bedeutendsten archäologischen Funde in der Balaton-Region.
Was erzählt uns die Vergangenheit?
Die Fundstätte zeigt, dass das Gebiet bereits in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts bewohnt war – darauf weist auch eine von Kaiser Tiberius geprägte Münze hin. In der frühen Zeit stand hier ein Holzhaus, das vermutlich Ende des 1. Jahrhunderts durch ein Feuer zerstört wurde. An seiner Stelle wurde Anfang des 2. Jahrhunderts ein imposantes, über 1000 Quadratmeter großes Steingebäude errichtet, das über warme, lauwarme und kalte Badebecken sowie eine nach Osten ausgerichtete Säulenveranda (Portikus) verfügte.
Obwohl das als Villa urbana angesehene Gebäude keine Spuren einer Zentralheizung aufweist, trägt es die für die Epoche typischen Baumerkmale. Das Gebäude wurde gegen Ende des 2. Jahrhunderts zerstört, im 3. Jahrhundert jedoch mit neuer Innenaufteilung wieder aufgebaut, und es wurde sogar ein Mithras-Heiligtum darin eingerichtet – dessen Altarsockel wurde ebenfalls bei den Ausgrabungen entdeckt. Im 4. Jahrhundert fiel es erneut in Trümmer, wurde aber wieder aufgebaut, bis es Anfang des 5. Jahrhunderts endgültig zerstört wurde. Die Funktion des Komplexes änderte sich im Laufe der Zeit – in der letzten Phase diente er vermutlich wirtschaftlichen Zwecken.
Westlich des Wohngebäudes wurden auch Überreste der zur Villa gehörenden Wirtschaftseinheiten gefunden, was darauf hindeutet, dass hier ein vollständiger Villenwirtschaftshof betrieben wurde. Weitere Funde in der Umgebung von Hévíz – wie der Jupiter-Altarstein in der Nähe des Sees oder die von Tauchern entdeckten römischen Münzen – deuten eindeutig darauf hin, dass die Römer bereits damals die heilende Kraft des Sees erkannten, was zur langfristigen Besiedlung des Gebiets beitrug.
Sehenswürdigkeiten rund um den Ruinengarten
Flavius und seine Amme – die Legende des Sees
Die Statue zeigt Flavius Theodosius, den letzten Kaiser des Römischen Reiches, mit seiner Amme, die in ihren Gebeten die Jungfrau Maria um Heilung für ihren kränklichen Schützling bat. Der Legende nach entsprang durch ihre Gebete eine Heilquelle, in deren Wasser Flavius wieder zu Kräften kam – und so zum Herrscher wurde. Die Statue, ein Werk von Ferenc Farkas (2015), erinnert an die Legende des Hévízer Sees.
Trockener Kneipp-Pfad – ein Spaziergang in die Vergangenheit
Der im Ruinengarten angelegte Kneipp-Pfad folgt dem Verlauf der unterirdischen römischen Mauern. Der Barfuß-Spaziergang über verschiedene Oberflächen – Kies, Holz, Schotter – erfrischt nicht nur, sondern bietet auch eine natürliche Massage, die die Durchblutung anregt und über die Reflexzonen den gesamten Körper stimuliert.
Das Tor des Heims – Hundestatue und römische Tür
Die Skulpturengruppe zeigt die Tür eines römischen Wohnhauses und einen würdevollen, aus Granit gemeißelten Hund. Das römische Pendant zu „Vorsicht vor dem Hund“ („cave canem“) war ein häufiges Eingangsmotiv, auch in Pompeji. Das Kunstwerk verweist zugleich auf die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart.
Rehkitzen – eine geheimnisvolle kleine Bronzefigur
Das kleine Rehkitzen wurde nach einem Fund aus dem 4. Jahrhundert gefertigt. Die originale 2 cm große Bronzefigur wurde in der Umgebung von Hévíz entdeckt und diente vermutlich als Grabbeigabe. Die heutige Statue wurde von Ferenc Farkas geschaffen.
Römisches Soldatengrab – das Geheimnis der Tiefe
Das vollständig erhaltene Ziegelgrab wurde 1925 entdeckt. Aus dem Grab wurden römische Münzen, Bronzegürtel und das Skelett eines Soldaten geborgen. Die Funde wurden dem Balaton-Museum übergeben, das Grab ist vor Ort zu besichtigen.
Egregyer Museum – Begegnung von Vergangenheit und Gegenwart
Im ehemaligen Tischlereigebäude wurde 2015 ein Museum eröffnet, in dem seither temporäre und thematische Ausstellungen zu sehen sind, darunter auch Ausstellungen, die die Jahrtausende alte Geschichte von Hévíz präsentieren.
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